Geowärme Erding - Zukunftsfähige Wärme- und Thermalwassernutzung - page 8

Zweckverband Geowärme Erding
Thermalwasser – mehrfach genutzt
Feinst-
filtration
zweistufige Ozon-/
Mehrschichtfilteranlage
mehrstufiges
Aufbereitungsverfahren
Entgasung
des Wassers
Ozonbehand-
lung
7ISSEN WIE ES GEHT
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!NLAGEN UND 6ERFAHREN ZUR
7ASSERAUFBEREITUNG
In den meisten Geothermieanlagen wird das Thermalwas-
ser als reiner Energielieferant genutzt und anschließend
über eine zweite Bohrung als kaltes Wasser wieder in den
Entnahmehorizont zurückgeführt - das ist gesetzlich so
festgelegt. Da zu Projektbeginn keine zweite Bohrung zur
Zurückführung des kalten Wassers zur Verfügung stand,
entschied sich der Zweckverband, das kalte Thermalwas-
ser einer weiteren Nutzung zuzuführen. Die Investitionen
für die dazu nötige Aufbereitungstechnik waren wesent-
lich geringer als die für eine zweite Bohrung. Zudem konn-
ten mit aufbereitetem Thermalwasser zusätzliche Erträge
erwirtschaftet werden.
Mit dem von der UnternehmensgruppeWUND errichteten
und betriebenen Thermalbad wurde ein geeigneter Groß-
abnehmer für das zur Verfügung stehende Thermalwasser
gefunden. WUND plante, finanzierte und betreibt heute
auf einer 132.000 Quadratmeter großen Fläche die THER-
ME ERDING, die den Freizeit- und Naherholungswert von
Erding extrem steigert.
Thermalwasser, welches nicht in der THERME ERDING ge-
nutzt werden konnte, wurde bis 2011 durch den Zweck-
verband Geowärme als Trinkwasser aufbereitet und an
die Wasserversorgung Erding geliefert. Neben dem Ther-
meninvestor als Großabnehmer von Thermalwasser war
für diese besondere Nutzung ein technisch, kompetenter
Partner notwendig. Diesen hat der Zweckverband im In-
genieurbüro Gregor Mauerer gefunden. Seit 1993 plant
und betreibt das Büro die gesamte Thermalwasseraufbe-
reitungsanlage im Heizwerk 1 und hat damit ein Projekt
mitinitiiert, das in Deutschland einmalig ist!
Wie wird aus Thermalwasser
Trink- und Badewasser?
Hierfür ist ein mehrstufiges Aufbereitungsverfahren not-
wendig, in demdas auf 20 °C entwärmteThermalwasser zu
Trinkwasser aufbereitet wird. In allen Aufbereitungsstufen
wird dabei mit unterschiedlichen Verfahren dem Thermal-
wasser letztlich nur Sauerstoff zugeführt.
Im ersten Aufbereitungsschritt werden dem Thermalwas-
ser Ozon und Wasserstoffperoxid zugegeben. Beide Stof-
fe zerfallen zu Sauerstoff bzw. zu Wasser und Sauerstoff.
Der im Thermalwasser entstehende und sehr „reaktions-
freudige“ Sauerstoff reagiert mit den Inhaltsstoffen des
Thermalwassers. Der Schwefelwasserstoff, der dem Ther-
malwasser seinen typischen Geruch „nach faulen Eiern“
verleiht, wird dabei zu Sulfat, umgangssprachlich „Gips“
oxidiert.
In der zweiten Stufe der Aufbereitung wird das Wasser in
einem Stripper verrieselt. Dabei wird ein großer Luftstrom
in das herabrieselnde Wasser eingeblasen. Das Thermal-
wasser wird dabei von Gasresten von Schwefelwasserstoff
und Methan befreit.
Das so vorbehandelteWasser wird jetzt in einen Zwischen-
behälter gefördert und dort gespeichert. Aus dem Zwi-
schenbehälter wird das Wasser dann einer zweistufigen
erneuten Ozonierung und Filtration über verschiedene
Filterkohlen und Filtersande zugeführt.
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