Geowärme Erding - Zukunftsfähige Wärme- und Thermalwassernutzung - page 6

Bohrung
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Eine Tiefbohrung ist mehr als ein tiefes Loch im Boden
Da die Bohrung ERDING 1 von der Firma Texaco ur-
sprünglich als Explorationsbohrung für Erdöl und Erdgas
niedergebracht wurde, musste sie so für eine Thermal-
wasserförderung umgebaut werden, dass eine Unter-
wassermotorpumpe bei 230 m Tiefe eingebaut werden
konnte. Erst dadurch wurde eine Förderung des Thermal-
wassers aus einer ca. 500 m mächtigen Schicht (Malm/
Oberjura) ermöglicht.
Geotec Consult, Ingenieurbüro Uhlig + Partner –
der perfekte Partner für ein innovatives Projekt
Das Ingenieurbüro Geotec Consult, mit 25 Jahren Erfah-
rung auf demGebiet der Geothermie, begleitet das Projekt
seit 1990 bei der Entwicklung, Planung und Durchführung.
Damals wurden die Anträge für eine Förderung des inno-
vativen Projekts als EU-Demonstrationsprojekt vorbereitet.
In den folgenden Jahren wurde der Umbau der Bohrung
ERDING 1 geplant und umgesetzt. Da das Thermalwasser
bestimmte Inhaltsstoffe aufwies, wurde die Heilwasseran-
erkennung beantragt. 1998 ging die Bohrung mit einer
speziell dafür entwickelten Unterwassermotorpumpe in
Betrieb. So musste hier wegen der geplanten Trink- und
Heilwassernutzung die Unterwasserpumpe mit wasserge-
kühlten Unterwassermotoren bestückt werden. Bei Boh-
rungen ohne Trinkwassernutzung können die üblichen
ölgekühlten eingesetzt werden.
Im Zuge der geplanten Erweiterung des Fernwärmenetzes
und der damit verbundenen Erhöhung der Fördermenge
aus der Bohrung ERDING 1, mussten die Möglichkeiten
für eine Reinjektionsbohrung untersucht werden. Geotec
Consult führte diese geologischen Erkundungen durch.
Die Reinjektionsbohrung ERDING 2 sollte weit genug ent-
fernt von der Förderbohrung ERDING 1 platziert werden,
damit ein thermischer Kurzschluss zwischen den Bohrun-
gen ausgeschlossen werden konnte. Außerdem sollte die
neue Bohrung möglichst dicht beim zweiten Heizwerk lie-
gen. Mittels existierender Seismikuntersuchungen konnte
im Untergrund eine Struktur gefunden werden, die zum
einen vielversprechend und zum anderen vom Standort
des geplanten zweiten Heizwerkes mit einer abgelenkten
Bohrung erreichbar war.
Bohrungsfakten:
t #PISVOH
N /VU[VOH BVT
N o N
Tiefe im Malmkast des süddeutschen Molassebeckens
t #PISVOH
N 5JFGF
t 5FNQFSBUVS
¡$ CJT ¡$ JO CFJEFO #PISVOHFO
ERDING 1
ERDING 2
Geothermiebohrungen als Wärmequelle
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